Eintrag 03.07.10 (seit 3 Tagen 
      Post-OP)
      89 Wochen Hormonbehandlung. 
      
      
        
        
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          | und immer schön mit den 
            "Designerstrümpfen"! | 
 
      3 Tage sind nun 
      schon wieder seit meiner Transformations-OP vergangen. Ich bin so 
      glücklich, diesen Schritt nun auch vollzogen zu haben und endlich 
      angekommen zu sein. Es gibt kein Zurück mehr und ich will das auch 
      nicht.
      Nach der OP war ich 
      trotz einer allgemeinen Mattigkeit anschließend im Aufwachraum super 
      drauf. Schmerzen hatte ich keine, abgesehen von einem leichten Druckgefühl 
      im Bauchraum. Bereits in der anschließenden Nacht traten Probleme mit 
      Nachblutungen auf, welche sich auch am kommenden Tag nicht besserten, so 
      dass Dr. Schaff am Abend nochmals gerufen werden musste. Er hatte dann 
      auch bald das "Leck" lokalisiert. Es trat Blut neben der Harnröhre aus. 
      Und da dies eine besonders gut durchblutete Körperregion ist, war es halt 
      recht viel, was dann auch bald zu glücklicher Weise nicht dramatischen 
      Kreislaufproblemen führte. So musste ich also auch den zweiten Tag nach 
      der OP im Bett bleiben. Heute war dann endlich alles wieder gut, ich 
      konnte aufstehen, war im Bad und konnte mich ausgiebig waschen. Die Welt 
      war wieder in Ordnung.
      Durch den ganzen 
      Stress mit den Nachblutungen bin ich anfangs gar nicht so richtig dazu 
      gekommen, über mich nachzudenken, dass ich es ja nun endlich geschafft 
      habe, endlich an meinem so sehnsüchtig erwarteten Ziel angekommen bin. Nun 
      hatte ich aber die Zeit dazu und ich bin so glücklich darüber und es 
      kullerten die Freudentränen.
      In zwei Tagen soll 
      nun das erste Mal der Platzhalter gezogen werden und dann kann ich mir 
      auch das OP-Ergebnis ansehen. Ich freue mich schon darauf! So lange muss 
      ich aber noch mit meinem Eisbeutel gegen die Schwellungen und dem Sandsack zwischen den Beinen 
      die meiste Zeit im Bett verbringen.
       
      Eintrag 07.07.10 (seit 7 Tagen 
      Post-OP) 
      
      89 Wochen 
      Hormonbehandlung. 
      Bereits vor einer 
      Woche wurde ich operiert. Wie schnell doch die Zeit vergeht. 
      
      Vor 2 Tagen ist der 
      Platzhalter, der ja noch seit der OP in mir steckte, gezogen worden. Es 
      tat nicht weh, war allenfalls als etwas unangenehm zu bezeichnen. Wie Dr. 
      Schaff sagte, ist alles sehr gut durchblutet und sieht bestens aus. Sogar 
      die anfangs stark blutende Stelle ist in Ordnung. Nachdem alles ordentlich 
      gereinigt und untersucht war, wurde ich wieder mit eingesalbten Mullbinden 
      "voll gestopft". Ein richtiges Sitzen ist also vorerst weiter nicht 
      möglich
      Zum Klinikalltag 
      gibt es eigentlich nichts zu sagen, es läuft seinen geregelten Trott. 
      
      Heute wurde nun aus 
      meiner Neovagina wieder alles rausgezogen und sie ist erneut untersucht 
      worden. Das Ergebnis ist diesmal leider nicht ganz so hervorragend. Durch 
      die starke Blutung am Anfang, sieht eine Gewebefalte doch nicht so zum 
      Besten aus, ist womöglich teilweise gar abgestorben. Dr. Schaff wird das 
      also weiter beobachten müssen. Leider könnte es dadurch passieren, dass 
      der Katheder erst später gezogen werden kann, was meinen Aufenthalt hier 
      im Krankenhaus dann verlängern würde. Warten wir es ab. 
      
       
      Eintrag 24.07.10 (seit 24 Tagen 
      Post-OP) 
      
      92 Wochen 
      Hormonbehandlung. 
      Eigentlich wollte 
      ich in der Klinik in München nahezu nahtlos weiterberichten, aber ich 
      hatte meine Rechnung ohne Vodafone gemacht. Ab etwa Freitag (09.07.) gegen 
      Mittag war über Vodafone-UMTS, die Frauenklinik selbst bietet keinen 
      Internetzugang an, keine Möglichkeit mehr, ins Internet zu kommen Auch 
      telefonieren mit dem Handy über Vodafone war zum Geduldspiel geworden. Ich 
      brauchte teilweise bis zu eine Stunde mit Wählversuchen, um eine freie 
      "Leitung" zu erhaschen. Man hatte wohl die Technik aktualisiert und 
      gewartet, wie ich später erfuhr. Das ging übers Wochenende bis Montag 
      Vormittag so und da wurde ich schon entlassen. Und die nächsten Tage hatte 
      ich dann noch mit der Hitze zu kämpfen, das ganze Land stöhnte darunter. 
      Nach so einer OP ist das dann doch noch anstrengender.
	   
      Wie ging es also 
      nun mit mir weiter? 
      -Donnerstag,  08.07.10, (8 Tage 
      Post-OP): 
      Die am Mittwoch bei 
      der Untersuchung festgestellten Gewebeschäden waren doch nicht so stark 
      ausgeprägt, wie anfangs angenommen, so dass das bei der Nach-OP Ende 
      November wenn notwendig "repariert" werden kann. Endlich konnte ich am 
      Donnerstag wieder richtig schön duschen. Hinderlich war nur der noch 
      vorhandene Blasenkatheder, über den ich dabei fast gestolpert wäre, weil 
      ich ihn mal wieder als mein ständiges Anhängsel vergessen 
      hatte.
      Meine Mahlzeiten 
      hatte ich seit etwa Wochenanfang bereits immer am Tisch eingenommen. Dafür 
      hatte ich mir aus meiner Bettdecke auf dem Stuhl für die erste Zeit ein 
      ordentliches Polster zusammengebaut, damit ich halbwegs vernünftig sitzen 
      konnte. Das Essen im Bett und halb liegend hatte mir gar nicht zugesagt. 
      Auf die Polsterung konnte ich dann auch bald verzichten. Als Platzhalter 
      in meiner Neovagina hatte Dr. Schaff nur noch ein mit Mullkompressen 
      gefülltes medizinisches Kondom eingeführt. Damit ließ es sich ganz gut 
      sitzen und Schmerzen hatte ich ja eh' nach der OP keine. Die Schwestern 
      staunten auch über meine Lebenskraft nach dem hohen Blutverlust durch die 
      starke Nachblutung. Mein Hämoglobinwert war im Keller und wie sie meinten, 
      hätte mancher nicht mal mehr gerade auf dem Stuhl sitzen können und ich 
      laufe munter auf der Station und im Park umher. Mein Lebenswille ist eben 
      nicht so schnell zu brechen.
      -Freitag,  09.07.10, (9 
      Tage Post-OP):
      Am Abend wurde dann 
      auch endlich der Katheder gezogen. Die Untersuchung meiner Neovagina 
      verlief ohne Beanstandungen, alles gut durchblutet und der Heilungsprozess 
      auch normal. Verbände beschränkten sich längst nur noch auf eine stärkere 
      Kompresse ähnlich einer dicken Damenbinde und natürlich den Platzhalter. 
      So kündigte mir Dr. Schaff dann den kommenden Montag als Tag meiner 
      Entlassung aus der Klinik an. Ich habe das sofort mit einem ausgiebigen 
      Duschen ohne Fußangeln am nächsten Morgen genossen. Nun begann auch die 
      Zeit des regelmäßigen Bougierens. 
      -Samstag,  10.07.10, 
      (10 Tage Post-OP):
      Am Morgen musste 
      ich erstmalig selbst bougieren. Es stellte aber kein Problem für mich dar. 
      Ich hatte Zeit und konnte das in Ruhe machen. Meine Zimmerpartnerin, seit 
      vergangenen Sonntag waren wir zu zweit im Zimmer, war so lange 
      verschwunden. Die Zeit bis zum Mittag war ich dann außer Haus, etwas 
      spazieren gehen. Immer schön langsam, es war ja auch sehr heiß draußen. 
      Hierbei merkte ich auch, dass diese OP nicht so leicht wegzustecken ist 
      wie eine Gesichts-OP. Aber ich hatte ja alle Zeit der 
      Welt.
      Am Abend dann 
      wieder die obligatorische Untersuchung. Dr. Schaff wollte wissen, wie ich 
      mit dem Bougieren klarkomme und sollte es dann in seinem Beisein selbst 
      machen. Natürlich kein Problem. Er gab mir dann noch ein paar Tipps 
      dazu.
      -Sonntag,  11.07.10, 
      (11 Tage Post-OP):
      Ein ruhiger Tag, 
      essen, bougieren, schlafen, nichts Aufregendes. Die regelmäßige Einnahme 
      von Medikamenten, die im Zusammenhang mit dieser OP verabreicht wurden, 
      hatte sich auch langsam erledigt. Bis zum vergangenen Sonntag (04.07.) 
      erhielt ich Antibiotika und zur schnelleren Blutbildung nach dem doch 
      großen Verlust nach der Nachblutung eine Eisenlösung als Infusion. Danach 
      reichten für beides Tabletten. Schmerzmittel bekam ich zwar auch, obwohl 
      ich es nicht brauchte, aber es war ein sehr schwaches, wohl nur zur 
      Sicherheit.  
      Am Nachmittag bin 
      ich dann noch in den nahe gelegenen Taxisgarten, einen Biergarten, auf ein 
      Radler/Alster gegangen. Wie in den Biergärten üblich, nur harte Bänke. 
      Etwas vorsichtiger als sonst hinsetzen, es ging bei mir auch ohne Polster 
      oder Kissen. Ich hatte kein Problem damit, keine Schmerzen, die ganze 
      Zeit, ca. 1 Stunde. Dann musste ich langsam wieder in die Klinik zurück, 
      das Abendbrot wartete, aber keine Schweinshaxen oder Brathähndl wie im 
      Biergarten.  
      -Montag,  
      12.07.10, (12 Tage 
      Post-OP):
      Tag meiner 
      Entlassung. Also früh duschen, bougieren, dann Frühstück, meine ganzen 
      Sachen wieder zusammensuchen und langsam auschecken. Am Nachmittag kamen 
      dann zwei Freundinnen die diese OP schon eine Weile hinter sich haben. Wir 
      hatten das so organisiert, dass sie sich nochmals von Dr. Schaff 
      untersuchen ließen und auf dem Rückweg mich gleich mitnehmen. Hat alles 
      gut geklappt, nur dass ich dadurch eben erst tief in der Nacht, aber 
      glücklich und zufrieden, wieder zu Hause war.
      -Die restlichen Tage 
      bis heute: 
      Dass Alltagsleben 
      hatte mich wieder. Nun aber ganz als Frau und darüber bin ich so 
      glücklich. Jeder Gang irgendwo hin, zum Arzt wegen der Rezepte und 
      Krankschreibung, zur Apotheke oder andere Besorgungen, für das Bougieren 
      und alles drum herum brauchte ich noch so einiges, alles geschieht viel 
      freier. Ich bin nach wie vor eine Frau, jetzt habe ich aber auch das 
      weibliche Körpergefühl dafür. Es ist einfach unbeschreiblich 
      wunderbar!
      Mein Tagesablauf 
      ist neu organisiert, verlangt gewisse Disziplin, auch wenn's manchmal 
      schwer fällt. Ich wusste auf was ich mich einlasse, aber Nachlässigkeiten 
      darf ich mir nicht leisten. Ich weiß, was dann geschieht. Meine liebste 
      Freundin hat das durch und sie ermahnt mich immer wieder, schon seit vor 
      der OP. Sie war da ein schlechtes Vorbild und ich soll ja immer ein 
      "braves Mädchen" sein und unbedingt Disziplin bewahren bei der 
      postoperativen Nachsorge, um das erzielte gute Operationsergebnis zu 
      erhalten. Und es bewahrheitet sich, ich habe noch immer keine Schmerzen, 
      keine Probleme beim Bougieren. Der Prozess der Heilung verläuft bisher 
      normal.
	   
      Eintrag 27.07.10 (seit 27 Tagen 
      Post-OP) 
      
      92 Wochen 
      Hormonbehandlung. 
      Der Heilungsprozess 
      macht gute Fortschritte. Nur bis 3 Tage nachdem ich wieder zu Hause war, 
      hatte ich etwas Blut beim Bougieren am Stent. Seit dem ist nur noch die 
      Salbe, die ich vorher auftragen muss, gut verteilt 
      vorhanden. 
      Die Psychopharmaka, 
      die mir mein Psychologe gegen Ende vergangenes Jahr zur Beruhigung und 
      damit ich Nachts halbwegs schlafen kann verschrieben hat, brauche ich seit 
      der OP, eigentlich schon die letzten Tage vorher, auch nicht mehr. 
      Psychisch bin ich wieder ruhig, ausgeglichen und vor allem, ich bin 
      glücklich. 
      Mit der Einnahme 
      der Hormone im Zusammenhang mit der Ga-OP habe ich folgende Erfahrung 
	  gemacht: Dr. Schaff hat dazu keine Empfehlung gegeben, gefragt danach hatte ich 
      allerdings auch nicht, vom Endokrinologen bekam ich die ausweichende 
      Antwort, es so zu machen, wie der Operateur empfiehlt und im Internet sind 
      keine halbwegs verlässlichen Angaben zu finden, oder besser, ich hab keine 
      gefunden. Androcur habe ich 3 Wochen vorher abgesetzt. Wird so ähnlich 
      oder noch früher abzusetzen empfohlen, um den Körper rechtzeitig von den 
      Nebenwirkungen zu entlasten. Bei den weiblichen Hormonen, ich nehme 2 x 2 
      mg Estrifam (Tabletten) täglich, wird ein Termin von um 10 Tage vorher 
      genannt. Ich habe diese Hormone fast ohne Unterbrechung genommen. Nur den 
      Tag vor und den Tag der OP habe ich ausgelassen und bin sehr gut damit 
      klar gekommen. Eine Biofrau kann zu einer OP ihre Hormone auch nicht 
      einfach abschalten, hatte mal ein Endokrinologe gesagt. Meist ist der 
      Grund zur Empfehlung, die Einnahme zu unterbrechen, ganz simpel; jeder der 
      diese Hormonbehandlung macht, weiß um die emotionale Wirkung und genau 
      diese soll so weit wie möglich im Umfeld dieser OP reduziert werden. Wie 
      ich vor einiger Zeit geschrieben habe, ist seit etwa Anfang März meine 
      emotionalen Empfindlichkeit wieder relativ normal, also nicht anders als 
      bei den Frauen allgemein. Somit hatte ich auch keine 
      Probleme. 
       
      Eintrag 06.08.10 (seit 37 Tagen 
      Post-OP) 
      
      94 Wochen 
      Hormonbehandlung. 
      Erst wartet man 
      sehnsüchtig auf den Tag der Ga-OP und nun ist sie bei mir schon wieder 
      über 5 Wochen her. 
      
      
      
        
        
          | 
 | 
        
          | Das sind sie, meine 
            beiden "Spielzeuge"! Und die 
      passen. | 
 
      Probleme gab es 
      weiterhin keine, keine Schmerzen und das Bougieren klappt auch nach wie 
      vor sehr gut. An Stents habe ich von München nur die mit 3 und 3,5 cm 
      Durchmesser mitgebracht. Den dünnen (2,5 cm) hat Dr. Schaff gleich mit der 
      Bemerkung, er sei für mich zu klein, dabehalten und den dicken (4 cm) habe 
      ich gar nicht erst bekommen. Das Bougieren erfolgt also mit den beiden 
      mittleren Stents, ist in der Weite auch völlig o.k. und bereitet keine 
      Schwierigkeiten. In der Tiefe liege ich bei 16 bis 17 cm, irgendwo hat 
      jedes Becken seine Grenzen. Alles in Allem ein gutes 
      Ergebnis. 
      Bei jedem Bougieren 
      merke ich besonders bei der Tiefe, wenn ich den Stent das erste mal 
      einführe, dass der Körper bestrebt ist, den ihm im Becken "genommenen" 
      Platz zurück zu "erobern". Die letzten 1 bis 2 cm gehen erst mal schwerer, 
      bereiten bei mir zwar keine Schmerzen, es ist aber auch nicht gerade als 
      angenehm zu bezeichnen. Beim erneuten Einführen geht das dann schon 
      besser. Ich bougiere derzeit in der Regel zwei Mal täglich mit jedem Stent 
      mindestens je 10 Minuten lang und das dürfte auch reichen. Wenn ich mal 
      ein Bougieren auslasse, was ich zwar möglichst vermeide, aber doch nicht 
      immer ausschließen kann, rächt sich das dann beim nächsten Mal mit etwas 
      mehr Unannehmlichkeit. Dass ich mir beim Bougieren vielleicht Spaß 
      abringen kann, wäre jedenfalls heute noch gelogen. Auch ist alles noch längst nicht abgeschwollen. 
      Das dauert halt seine Zeit und das kenne ich ja von meinen 
      Gesichtsoperationen. Vereinzelte nekrosische Hautflächen reduzieren sich 
      ebenfalls langsam. So etwas heilt meist 
      komplikationslos.        
       
      Eintrag 15.08.10 (seit 46 Tagen 
      Post-OP) 
      
      95 Wochen 
      Hormonbehandlung. 
      Bougieren und 
      Heilungsprozess bereiten weiterhin keine Probleme. Da die Schwellungen 
      ungleichmäßig zurückgehen, aber das ist nichts Ungewöhnliches, sieht meine 
      Vagina jetzt noch unförmiger aus. Ich darf dabei aber nicht vergessen, die 
      OP ist gerade mal gut 6 Wochen her und es ist ja alles noch eine 
      "Baustelle". Die äußeren Feinheiten werden erst bei der Nach-OP 
      geformt.
      Am letzten Freitag 
      habe ich mich in Berlin mit meiner Freundin Wilhelmina, sie lebt in 
      Budapest, getroffen. Fast 3 Jahre haben wir uns nicht gesehen, nur immer 
      per e-Mail geschrieben. Wilhelmina war erstaunt und begeistert zugleich, 
      wie ich mich entwickelt habe und was für eine Lebensfreude ich heute 
      ausstrahle. Bei unserem Treffen Anfang Dezember 2007 hatte sie mich als 
      TV, der nicht so richtig weiß, wo hin und wie die Reise mal gehen soll, 
      empfunden. Sie hatte sich sogar Sorgen um mich gemacht. Zu diesem 
      Zeitpunkt war ich ja noch immer auf der Suche nach mir selbst, nach meinem 
      wahren ICH. Nun stand eine Frau glücklich und voller Lebensenergie vor 
      ihr.
       
      Eintrag 22.08.10 (seit 53 Tagen 
      Post-OP) 
      
      96 Wochen 
      Hormonbehandlung. 
      
	   Post-OP gibt es weiterhin keine Probleme. Alles ist in 
      Ordnung, die nekrosischen Hautflächen reduzieren sich weiter. Körperlich 
      komme ich gut klar. Bei viel Bewegung ist zwar alles wieder stärker 
      geschwollen, das ist so kurz nach der OP allerdings nichts ungewöhnliches. 
      Die Schwellungen an sich gehen aber langsam 
zurück.
Post-OP gibt es weiterhin keine Probleme. Alles ist in 
      Ordnung, die nekrosischen Hautflächen reduzieren sich weiter. Körperlich 
      komme ich gut klar. Bei viel Bewegung ist zwar alles wieder stärker 
      geschwollen, das ist so kurz nach der OP allerdings nichts ungewöhnliches. 
      Die Schwellungen an sich gehen aber langsam 
zurück. 
      Am Freitag war ich 
      mit einer Reisegruppe auf die Insel Rügen gefahren. Ziel waren die 
      Störtebecker-Festspiele mit einer Vorstellung auf der Naturbühne Ralswiek. 
      Es war meine erste größere Aktion nach der OP und es ist alles super 
      gelaufen. Endlich richtig als Frau, ein wundervolles Lebensgefühl und ich 
      glaube kaum, dass da irgendwie größere Zweifel aufgetreten sind. 
      Jedenfalls ist mir nichts in dieser Richtung aufgefallen, denn man merkt 
      schon, ob man besonders gemustert wird. Eine nicht so schöne Erfahrung 
      musste ich aber doch machen. Die zweite Frau meines Vaters war mit ihrer 
      Enkeltochter zufällig bei dieser Busreise auch mit dabei. Obwohl beide mit 
      meiner Transsexualität kein Problem haben, und ich denke, das meinen sie 
      auch ehrlich, haben sie mich und meine Ehepartnerin möglichst gemieden. 
      Als wenn sie es gescheut haben, mit einer Transsexuellen oder Lesben in 
      Verbindung gebracht zu werden. Mit dieser Erfahrung werden wir halt leben 
      müssen, denn es wird bestimmt noch öfter vorkommen.
       
      Eintrag 05.09.10 (seit 67 Tagen 
      Post-OP) 
      
      98 Wochen 
      Hormonbehandlung. 
      Post-OP ist 
      weiterhin alles in Ordnung, nekrosische Hautflächen sind nun auch nicht 
      mehr erkennbar, alles ist abgeheilt. 
      So geht es mir 
      super, ich genieße mein neues Leben nun auch körperlich als Frau. Bei den 
      angesagten Kamillebädern kann ich richtig gut relaxen. Und wenn ich dann 
      in der Badewanne an mir runter schaue und dann auch das, was ich optisch 
      registriere, fühlend abtasten kann, dann ist das die Bestätigung dafür, 
      ich träume nicht mehr, es ist pure Realität. Die Frau in mir gibt es, sie, 
      Harumi Michelle ist ganz Wirklichkeit geworden. Was ich immer wieder 
      geträumt habe, ist jetzt war. Ich träume nicht mehr, jetzt ist es kein 
      Traum mehr, es ist Wahrheit! Dabei bleibt aber nicht aus, dass es auch 
      immer wieder negative Aspekte gibt, dass Menschen, auch mit denen ich 
      früher ein gutes Verhältnis hatte, mich heute wegen meiner transsexuellen 
      Veränderung am liebsten steinigen würden. Im Bekanntenkreis hatte ich vor 
      kurzer Zeit erst gerade wieder so ein Erlebnis. Ich als TV, das war man 
      noch halbwegs bereit, zu tolerieren, aber ich als TS und dann auch noch 
      die operative Angleichung, das war zu viel. Ich konnte bestens erleben, 
      wie sich das Gesicht verzerrte und was man mir darauf hin zu sagen hatte, 
      war jenseits von Toleranz oder gar Verständnis. Diese Personen können sich 
      dann auch meistens nicht verkneifen, meine Partnerin dahingehend 
      aufzufordern, sich von mir zu trennen, weil ein Leben mit solchen 
      "Individuen" nicht einem "anständigen" Menschen zuzumuten ist. Aha, hm, 
      und wie definiert man nun einen so genannten "anständigen Menschen"? Oder 
      ist es doch nur die eigene Unfähigkeit, solche Menschen, die anders sind, 
      als es die eigenen Normativen vorschreiben und die mit überholten alten 
      Dogmen brechen, um ihr eigenes Glück leben zu können, zu akzeptieren. 
      Jeder hat seine eigene ganz persönliche Leiche im 
      Keller
       
      Eintrag 08.10.10 (seit 100 Tagen 
      Post-OP) 
      
      103 Wochen Hormonbehandlung. 
      Seit meiner Ga-OP 
      sind nun schon wieder 100 Tage vergangen, über 1/4 Jahr. Ich habe auch 
      weiterhin keine Probleme mit meiner Neovagina. Die Schwellungen sind 
      nahezu fast völlig zurückgegangen, Tiefe und Weite sind unverändert gut. 
      Es sieht zwar alles noch recht unförmig und grob aus, aber der plastische 
      "Feinschliff" kommt ja erst im 2. OP-Schritt Ende November. Selbst 
      psychisch habe ich, ähnlich der Zeit vor der OP, keine Probleme mehr. 
      Keine immer wiederkehrenden quälenden Gedanken, weg der seelische Schmerz, 
      weil nichts mehr zueinander passte. Mit der OP ist all das verschwunden, 
      als ob es bei der Operation mit entfernt wurde. Freunde und Bekannte, die 
      mich auch vor der OP erlebt hatten, haben mir bestätigt, dass man mir nun 
      meine Zufriedenheit richtig ansehen kann. Sie hatten vor der OP schon 
      Angst um mich gehabt, dass ich mir vielleicht doch etwas antun 
      könnte. Ich bin überglücklich, dieses Martyrium überstanden zu haben 
      und wünsche mir kein Zurück mehr, um nichts in der Welt. Ich habe bis 
      heute nicht ein einziges Mal meine Entscheidung in Frage gestellt oder 
      stellen müssen. 
      Was mich jetzt 
      traurig macht ist, dass ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann bzw. 
      darf. Er hatte mir immer viel Freude bereitet. Aber der größte Teil der 
      Belegschaft hat mit mir ein Problem und in der Niederlassung meines 
      Betriebes, in der ich gearbeitet habe, ist die Bereitschaft, sich damit 
      auseinander zu setzen sehr gering. Man würde es sicherlich lieber sehen, 
      wenn ich gehe. Mich seitens des Betriebes zu kündigen ist wohl auf Grund 
      meiner langjährigen Betriebszugehörigkeit und vor allem des AGG wegen 
      etwas zu problematisch. Jedenfalls will man versuchen, innerhalb 
      des Bahnkonzerns wenigstens für mich einen anderen Arbeitsplatz zu finden. 
      
      Diese Woche hatte 
      ich dann noch meinen Anhörungstermin beim Vormundschaftsgericht in Potsdam 
      zur Personenstandsänderung. Die zuständige Richterin war begeistert, wie 
      ich mich in den 23 Monaten seit der Anhörung zur Namenänderung verändert 
      habe. Wir haben lange über mein jetziges Leben gesprochen, über vieles 
      dazu, was sie auch nicht nur aus dienstlicher Sicht interessierte. 
         
      
       
      Eintrag 01.11.10 (seit 124 Tagen 
      Post-OP) 
      
      106 Wochen Hormonbehandlung, also nun schon über 2 
      Jahre und ich kann an mir jetzt nichts männliches mehr ausmachen, außer 
      den dämlichen Bart, der bei mir sehr hartnäckig ist. 
      Seit meiner Ga-OP 
      sind auch über 4 Monate vergangen und in knapp einem Monat habe ich dann 
      meine Nach-OP. Wie die Zeit vergeht! Vor kurzem habe ich einen 
      Hormonspiegel machen lassen. Alles bestens, meine Hormonwerte sind wie bei 
      einer Bio-Frau. Körperlich gibt es ebenfalls keine Probleme. Bougieren 
      mache ich seit einiger Zeit nur noch einmal täglich und das scheint auch 
      zu reichen. Ich habe nichts an Tiefe und Weite "verloren". 
      
      Seit etwa Mitte 
      Oktober verspüre ich auch am rechten Ohr kein Taubheitsgefühl mehr, was 
      mich als Nachwirkung an das Facelifting meiner letzten Gesichts-OP noch 
      erinnerte. Es dauert eben halt seine Zeit, bis alles richtig verheilt ist. 
      Hierbei hat es also etwa 7 Monate gedauert.
      Das Leben ist wieder normal geworden und 
      geht seinen Gang und ich habe sehr viel Freude daran. Es macht ganz 
      einfach Spaß, endlich zu leben wie man sich fühlt. Nichts, aber auch 
      gar nichts möchte ich rückgängig machen, möchte ich zurück. Vor allem 
      nicht das "Ding", worauf die Männer so stolz sind. Auch jetzt, mit Abstand 
      zur erfolgten Transformation, habe ich nichts bereut. Einzig nervig ist 
      der Eiertanz mit der ARGE Integration und Grundsicherung, die derzeit für 
      mich zuständig ist, weil ich ja noch krankgeschrieben bin und das auch 
      noch für einige Zeit. Ich habe natürlich meinen Job noch, bekomme aber von der Krankenkasse 
	  wegen Aussteuerung kein Krankengeld mehr. 
      Im nächsten Jahr 
      werde ich mich dann um meine Umsetzung auf einen neuen Arbeitsplatz 
      kümmern, wo hoffentlich die Kollegen dann nicht so borniert sind wie 
      an meinem bisherigen Arbeitsplatz.
       
      Eintrag 16.11.10 (seit 139 Tagen 
      Post-OP) 
      
      Am vergangenen Freitag kam vom Standesamt 
      meine neue Geburtsurkunde – 
      ich 
      bin eine Frau. 
      Meine Nach-OP rückt auch langsam näher, nur 
      noch knapp 2 Wochen. Ich bin am Ziel! Mein Weg war richtig und ich habe es 
      nicht bereut, ihn gegangen zu sein. Nichts der Strapazen war umsonst. Wenn 
      ich heute so zurückdenke an die ganzen Turbolenzen, den seelischen Stress, 
      dann kullert schon mal eine Träne der Freude und Dankbarkeit, dass ich es 
      nun doch geschafft habe, geschafft in einer doch relativ akzeptablen 
      Zeitspanne. Es gab aber auch kritische Situationen, wie Freunde und 
      Bekannte mir heute sagten. Ich hätte bisweilen schlecht ausgesehen, teilweise sogar sehr schlecht. 
      Sie zweifelten, dass ich es schaffe. Ich habe es nun geschafft, obwohl ich 
      streckenweise schon selbst an kein Ende mehr glaubte. Mit meiner Kraft und 
      gewohnten Hartnäckigkeit, die schon manche zur Verzweiflung gebracht 
      haben, habe ich mein gestecktes Ziel erreicht. Vor allem aber die 
      Unterstützung und Hilfe meiner lieben Freundinnen haben mir sehr 
      geholfen.  
       
      Eintrag 27.11.10 (seit 150 Tagen 
      Post-OP) 
      
      Morgen fahre ich nun wieder nach München. 
      Übermorgen ist der Termin für meine Nach-OP, da soll dann alles richtig 
      schau schick gemacht werden, wie bei einer Biofrau. Ursprünglich war das 
      ja mal der Termin für die eigentliche Ga-OP. Nahezu 5 Monate sind schon 
      vergangen, seit diese OP vorgezogen wurde. Auch diesmal bin ich nicht 
      aufgeregt oder unruhig deswegen. Diese OP wird genau so vergehen wie all 
      die anderen. Ich habe halt auch Vertrauen zu Dr. Schaff und Vertrauen in 
      die Fähigkeiten des behandelnden Arztes ist beruhigend. Das Ergebnis so 
      einer OP von Dr. Schaff bei einer Freundin ist der beste 
Beweis.
      Auch diesmal werde ich aus der Klinik hier 
      wieder schreiben, wie es mir ergangen ist.
       
      Eintrag 01.12.10 (seit 154 Tagen Post-OP und 
      1 Tag Post-Nach-OP) 
      
      Nun ist die Nach-OP auch schon wieder 
      Geschichte. Ich war am Montag (29.11.) so gegen 10.00 Uhr als zweite dran 
      und nach mir kam dann noch die Ga-OP bei meiner Zimmernachbarin. Beide 
      haben wir alles gut überstanden. 
      Meine Zimmernachbarin, sie ist gerade mal 20 
      Jahre alt, sieht wunderschön aus, da bin ich richtig neidisch geworden. 
      Alle solche Operationen im Gesicht, wie ich sie über mich habe ergehen 
      lassen, bleiben ihr erspart. Sie hat noch das ganze Leben vor sich und 
      kann sich darauf freuen, bereits jetzt schon mit jungen Jahren im Einklang 
      zwischen Körper und Seele zu leben. 
      Nach nur kurzer 
      Zeit im Aufwachraum kam ich gleich wieder in mein Zimmer. Ich war super 
      drauf und hatte gleich überall rumtelefoniert. Anfängliche Schmerzen nach der OP hatte ich nur kurze Zeit, 
      wahrscheinlich hervorgerufen durch Spannungen in den Nähten durch starke 
      Schwellungen. Mit Hilfe vieler Eisbeutel sind sie aber recht schnell 
      wieder auf ein normales Maß zurückgegangen. Der Klinikalltag ist also bei 
      uns im Zimmer eingetreten. Wir hoffen nun auf einen zügigen 
      Heilungsprozess ohne Komplikationen.
      Wie ich erfahren habe, brauchte bei mir in 
      der Vaginalhöhle nichts mehr korrigiert werden, es war alles zum Besten. 
      Äußerlich hat Dr. Schaff nun auch alles schön gemacht, was ich dann aber 
      erst so richtig bestaunen kann, wenn die Schwellungen wieder abgeklungen 
      sind. Mit meinem Handspiegel war ich aber schon mal neugierig. Als einzige 
      wirkliche Korrektur musste nur die Harnröhre weiter aus ihren "Tiefen " 
      herausgeholt werden. Gewebeabstoßungen sind nicht aufgetreten und starke 
      Nachblutungen gab es diesmal auch nicht.    
       
      Eintrag 02.12.10 (seit 155 Tagen Post-OP und 
      3 Tagen Post-Nach-OP) 
      
      Hier in der Klinik gibt es nichts Neues, nur 
      Klinikalltag: neu verbinden, Tabletten schlucken, Temperatur und Blutdruck 
      messen. Schmerzen habe ich weiterhin keine, soll aber trotzdem schön brav 
      die Schmerztabletten weiter nehmen. Sorgen machen mir derzeit nur die doch 
      sehr starken Schwellungen im Operationsgebiet. Trotz intensiven Kühlens 
      hat sich da nicht all zu viel gebessert. Auch habe ich in dem gesamten 
      Bereich sehr starke Hämatome, das sieht schlimmer aus, als damals in 
      meinem Gesicht.
       
      
        hier unser Zimmer von der Tür- und 
      Fensterseite (mein Pluto ist natürlich auch diesmal mit 
      dabei)
       
      Wie durch das 
      Fenster zu sehen, draußen ist tiefster Winter. Irgendwie muss ich mir für 
      meine beiden Operationen immer extreme Wetterlagen ausgesucht haben. Im 
      Sommer während der eigentliche Ga-OP war diese Extremhitze und jetzt 
      dieser sehr starke und frühe Wintereinbruch.
       
      Eintrag 07.12.10 (seit 160 Tagen Post-OP und 
      8 Tagen Post-Nach-OP) 
      
      
      
        
        
          | 
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          | Unter dem Netzhöschen 
            sind die starken Hämatome gut zu 
      sehen | 
 
      Seit Vorgestern ist nun auch die Ursache für 
      die starken Schwellungen und die damit verbundenen Hämatome bekannt. Beim 
      Formen des linken großen Labiums (Ich verwende hier bewusst den 
      medizinischen Begriff, weil die Statistik zeigte, dass nach dem deutschen 
      Begriff wohl von geilen Böcken überdurchschnittlich gesucht wird.) ist 
      unter der Haut ein Blutgefäß beschädigt worden. Eigentlich nichts 
      Dramatisches, so etwas kann schon mal vorkommen, aber das dadurch 
      austretende Blut hat dann zu diesem sehr schnellen Anschwellen geführt. 
      Bei der Untersuchung am Sonntag hat Dr. Schaff das unter der Haut 
      angesammelte Blut durch eine durch die Schwellung noch etwas klaffende 
      Narbe herausgedrückt. Das hört sich schlimmer an, als es war. Ich empfand 
      es zwar etwas unangenehm, aber nicht sonderlich schmerzhaft. Jeder hat 
      halt eine andere Schmerzschwelle. Bei der Gelegenheit wurde dann auch 
      gleich der Katheder gezogen. Das Ausdrücken des Blutes erfolgte gestern 
      noch mehrmals, so dass heute nur noch wenig Blutreste im Verband zu sehen 
      waren. Mit dem Bougieren soll ich aber noch bis etwa Mitte nächster Woche 
      pausieren.
      Gestern und heute bin ich schon längere Zeit 
      außerhalb der Klinik spazieren gewesen. Probleme beim Laufen und Sitzen 
      habe ich wie auch schon gleich nach der Ga-OP im Sommer nicht gehabt. 
      Ebenfalls wie im Sommer nehme die Mahlzeiten seit dem 3. Tag nach der OP 
      im Sitzen am Tisch ein. Im Bett war mir eh' das Essen immer schon zu 
      unbequem. 
       
      Eintrag 11.12.10 (seit 164 Tagen Post-OP und 
      12 Tagen Post-Nach-OP) 
      
      Nun bin ich den 2. Tag schon wieder zu 
      Hause, die Zeit vergeht wie im Fluge. 
      Am Mittwoch hatte Frau Dr. Morath, Dr. 
      Schaffs rechte Hand, im Rahmen der Visite noch eine kurze 
      Abschlussuntersuchung bei mir vorgenommen, so dass einer Entlassung am 
      Donnerstag nichts mehr im Wege stand. Ich konnte mich also dann am 
      Donnerstag nach dem Frühstück reisefertig machen und bei den Schwestern 
      der Station 2 der Frauenklinik verabschieden. Sie waren immer helfend da 
      gewesen und sehr freundlich. Ich fand es diesmal sogar fast noch besser, 
      als bei der eigentlichen Ga-OP. Trotz ihres nicht gerade leichten Dienstes 
      fanden sie hin und wieder auch mal Zeit für ein kurzes Gespräch am Rande 
      der medizinischen Betreuung und mein Pluto bekam sogar öfters 
      Streicheleinheiten. Nach dem Verabschieden auch von anderen 
      Patienten/innen, die ich kennen gelernt hatte und vor allem von Felina, 
      meiner lieben Zimmernachbarin, sie sollte am nächsten Tag entlassen 
      werden, hatte ich dann in der Klinik ausgecheckt und wollte in Ruhe die 
      Heimreise antreten. Auf Grund der Wetterunbilden wurde das aber recht 
      unangenehm. Ich hätte mir eine unbeschwerlichere Reise gewünscht. 
      Platzkarten gab es erst gar nicht zu kaufen und der ICE ab Nürnberg, ab 
      München wurde ein Ersatzzug eingesetzt, wurde dann statt über Lichtenfels 
      und Saalfeld zu fahren, auch noch über Würzburg, Fulda und Erfurt 
      umgeleitet. Dieser Zug war völlig überfüllt. Die Reisenden standen und 
      teilweise lagen sie auch in den Gängen, so dass ich ab Nürnberg keinen 
      Sitzplatz mehr erhaschen konnte. Erst ab Naumburg hatte ich dann einen 
      Sitzplatz ergattert. Das Resultat der Strapazen konnte ich mir zu Hause 
      ansehen. Vorsichtshalber hatte ich für die Reise einen recht dicken und 
      somit sicheren Verband angelegt und das war gut so. Das Innere war relativ 
      stark vollgeblutet. Aber eine körperliche Schwäche ist glücklicher Weise 
      nicht aufgetreten. Größere Nachblutungen gab es seit heute nun endlich 
      auch keine mehr.  
      Eintrag 15.12.10 (seit 168 Tagen Post-OP und 
      16 Tagen Post-Nach-OP) 
      
       
      Heute nun wurde es ernst. Ich habe mit dem 
	  Bougieren weitergemacht, oder besser gesagt, nach der OP wieder 
	  angefangen. Eigentlich fängt man schon in der Klinik nach spätestens gut 
	  einer Woche wieder damit an, aber ich sollte ja noch eine weitere Woche 
	  warten, weil die eine Narbe noch nicht ausreichend verheilt war. Wie 
	  erwartet nach so einer langen Zeit, war es nicht sonderlich angenehm. Aber 
      ich empfand es auch nicht schmerzhaft bzw. anders gesagt, ich habe nicht 
      so lange auf dem Stent rumgedrückt bis Schmerzen entstehen. Immer wieder 
      den Stent etwas herausziehen und dann gefühlvoll weiter hineinschieben. 
      Nachdem ich den kleineren Stent wieder so weit drin hatte, wie vor der OP 
      auch, dann das gleiche Spiel mit dem großen Stent. Alles hat gut geklappt 
      und ich habe meine gewohnte Weite und Tiefe wieder erreicht. Zum Schluss 
      kam noch etwas Wundsalbe auf die Narben und zum Schutz der Kleidung eine 
      dünne Kompresse davor.  
       
      Eintrag 29.12.10 (seit 182 Tagen Post-OP und 
      30 Tagen Post-Nach-OP) 
      
      Nun ist meine Nach-OP auch wieder seit 
      genau einem Monat Geschichte. Die Heilung geht einigermaßen gut voran. Ich 
      weiß ja aus Erfahrung von meinen Gesichtsoperationen, dass da Geduld 
      gefragt ist. Äußerlich sieht alles langsam immer besser aus, nur die 
      "inneren" Narben (an den kleinen Labien) nässen noch leicht und die 
      Schwellungen sind natürlich auch noch nicht abgeklungen. Die Fäden kann 
      ich seit der letzten Woche nicht mehr ausmachen. Sie sind wohl ganz 
      aufgelöst und ich muss nun nicht mehr auf die Schlaufen aufpassen. 
      
      Obwohl ich nach beiden OPs nie Schmerzen 
      oder Probleme mit dem Hinsetzen bzw. Sitzen allgemein hatte, muss ich doch 
      nach der Nach-OP sagen, dass ich da jetzt merke, es ist etwas anders. Es 
      tut nicht weh in dem Sinne, aber ich merke auch heute nach einem Monat 
      noch etwas, das lässt sich schwer beschreiben. (Aber nicht, dass ich da 
      ein "Teil" vermisse!) Das ist wohl nur, weil die Narben diesmal 
      umfangreicher sind. Jedenfalls kommt mir das so vor. 
      Beim Bougieren gibt es wie vor der OP keine 
      Probleme. Den Rhythmus habe ich aber etwas verändert. Hin und wieder lasse 
      ich jetzt schon mal einen Tag das Bougieren ausfallen und es geht. In der 
      Tiefe ändert sich nichts, nur die Weite lässt etwas mehr nach. Sicherlich 
      wird sich bei längeren Pausen auch in der Tiefe was ändern, deshalb muss 
      ja auch weiter immer wieder bougiert werden.
      Zwischenzeitlich hatte ich auch mal wieder 
      eine kleine psychische Krise. Nicht wegen Weihnachten. Es waren 
      Erinnerungen an meine Zimmernachbarin Felina in der Klinik Anfang des 
      Monats. Sie hatte etwas aus ihrem noch jungen Leben geplaudert, bzw. ich 
      hatte sie danach gefragt. Im nächsten Jahr beendet sie das Gymnasium und 
      kann in das Erwachsenenleben nun als Frau hineinwachsen. Wie bei mir 
      geschehen, muss sie sich nicht mit dummen, starrsinnigen Menschen 
      rumschlagen, weil die partout nicht verstehen wollen, dass wir nur unser 
      Leben so führen wollen, wie wir uns verstehen – 
      als Frau. Wohl niemand wird sie 
      mit ihrem ehemals männlichen Dasein sehen und vergleichen.
      Meine Behandlung beim Permanent-Make-up hatte 
	  ich nach ca. 4 Monaten im Februar auch beendet. Mit dem Ergebnis bin ich sehr 
      zufrieden, meine Wimpern und Augenbrauen hatten ja eine sehr helle, fast 
      weiße Farbe, und das Färben ist auch nicht allzu dauerhaft. So sieht das 
      jetzt immer gut aus und ich muss nicht öfter nachschminken. Meine relativ 
      helle Haut hat zudem wenig Pigmente. Aus diesem Grund habe ich auch die 
      Lippen machen lassen und als kleines Highlight wurde noch der Warzenvorhof 
      der Brust behandelt. Sogar die Schwestern, die mich in München für die OP 
      vorbereitet hatten, fanden das Ergebnis sehr gut und haben Anerkennung 
      gezollt. 
      (Das Bild rechts entstand mit einer anderen 
      Kamera, deshalb ist das Farbschema anders.) 
      
      
      
        
        
          | vor der ersten Sitzung am 
            15.10.2009 | Augenbrauen, Lidstrich, 
            Lippen danach, die frische Farbe wirkt natürlich 
            überschminkt | Aussehen heute, gut 1 
            Jahr nach ca. je 5 Behandlungen (und einer 
            Gesichts-OP) |   Aussehen des 
            Warzenvorhofes     der linken Brust 
            nach 3 Behandlungen | 
 
       
      weiter mit Aufzeichnungen im Teil 3
       
      Den ganzen 
      Widrigkeiten und oft qualvollen psychischen Problemen zum Trotze, es ist 
      immer wieder wunderbar und erfüllt mich mit einem Glücksgefühl, wenn ich 
      heute über mich nachdenke und resümiere, nun endlich so zu leben, wie sich 
      meine Seele fühlt. Deswegen würde ich auch immer wieder diesen meinen Weg 
      gehen, auch wenn er sehr steinig war. Manchmal kommt es mir so vor, als 
      würde ich immer noch träumen.    
      
      Harumi Michelle ist 
      angekommen, den Harald gibt es nun wirklich nicht mehr, er ist nur noch 
      Bestandteil meiner persönlichen Lebensgeschichte. 
      Glücklich macht 
      mich vor allem, und das ist eigentlich mein ganzer Lebensquell, dass meine 
      Partnerin diese Harumi Michelle halbwegs versucht zu verstehen und auch 
      zu akzeptieren. Sie war ja ihr "Ehemann" und ist 
      jetzt ihre "Ehepartnerin"! 
      ... 
       
      
	  Wir mussten lernen, dass "SIE" ICH sein wollte, 
      "SIE" die Kraft hatte, sich einzufordern, "SIE"  mich miserabel 
      fühlen lassen konnte, wenn ich versuchte, "SIE" zu 
      ignorieren. 
      
      Ich lebe mein 
      wahres Leben! 19.11.2009 (Aber auch gar nichts wurde hier gestellt; ein 
      klasse Schnappschuss!)
       
      
	  Und das ist "SIE", nein, jetzt bin ICH es, ICH bin 
      "SIE" !
      
	  Seit 30.06.2010 ist das nun auch körperlich 
      volle Realität -
      
	  ich bin so glücklich!
          
	  
	  
      Einige Bilder hier können auch vergrößert werden, 
      einfach nur anklicken
      
	  © 
      H. M. Waßerroth