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Teil 5 - Rentenalter

 

Eintrag 22.02.2021

Wir haben ein neues Jahr und wir haben immer noch Corona. Das Virus hat zum Jahresende und zum Beginn dieses Jahres einmal mehr gezeigt, dass ihm so leicht nicht beizukommen ist. So hat das neue Jahr angefangen wie das alte Jahr aufgehört hat. Für mich brachte das neue Jahr aber etwas Neues. Der Januar war mein letzter Monat, in dem ich arbeiten gegangen bin. Als besonders langjährig Versicherte bin ich seit Anfang Februar Rentnerin nach der 63er-Regelung. Mein aktives Arbeitsleben ist nun beendet. Ein Wehrmutstropfen war da aber doch mit dabei. Wenn auch wegen Corona derzeit vieles anders ist, keiner meiner Vorgesetzten hat es für nötig gehalten, nicht mal ansatzweise, mich vom Arbeitsleben nach über 45 Dienstjahren bei der Eisenbahn (erst DR dann DB AG) ins Rentnerdasein zu verabschieden, eine sehr schwache Kür. Trotzdem habe ich mein Berufsleben, auch mit Höhen und Tiefen, nie bereut! Es war ein schönes Arbeitsleben, obwohl ich nie Eisenbahnerin werden wollte, sondern Geologin.

Noch fühlt es sich an wie längerer Urlaub. Aber bei allem, was ich mache, sagt mir das Bewusstsein dann immer wieder, lass dir Zeit, du musst nicht morgen oder Übermorgen wieder arbeiten gehen und dann ist dafür keine Zeit. Man kann sich ohne Zeitdruck alles besser einteilen. Aber so richtig Freude kommt dabei dann doch nicht auf. Vieles, worauf ich mich gefreut hatte, teilweise schon längere Zeit, umherreisen und noch viel ansehen und kennen lernen, all das ist nicht möglich. Es steht in den Sternen, ob alles je wieder möglich sein wird.

 

Eintrag 15.11.2021

Es ist ruhig geworden. Nicht nur weil ich jetzt zu den Rentnern gehöre, nein auch das allgemeine, normale Leben. Ich habe immer gern Leute um mich gehabt, mochte das quirlige Leben. Heute ist davon nicht mehr viel übrig. Dass das auf der Arbeit irgend wann mal zu Ende geht, ist der Lauf der Zeit und war zu erwarten, aber sonst ist durch Corona noch immer alles weit weg von der früheren Normalität. Ich habe zwar, was ich mir schon lange vorgenommen hatte, endlich meine ganzen Fotos und über die Jahre gesammelten Zeitungsartikel einsortiert und katalogisiert, aber sonst ist nicht viel mehr passiert. Außer im II. Quartal, da gab es mehr als nur Stress. Durch die Krebsdiagnose bei meiner Ehepartnerin und dem Umstand, dass sie die sofort begonnene Chemotherapie anfangs überhaupt nicht vertragen hatte und noch andere gesundheitliche Probleme mit dazu kamen, wurde alles durcheinander gewirbelt. Es sah da ganz düster aus, so dass ich schon fast mit dem Schlimmsten gerechnet hatte. Das hat sich glücklicherweise alles nach einiger Zeit gebessert und wir haben nun alles wieder im Griff. Und trotzdem, der ganze Corona-Eiertanz um 1G, 2G, 3G mit oder ohne Plus, geimpft oder ungeimpft usw. geht einem so was von auf die Nerven, dass man sämtliche Freude am Leben verliert. Das Gesellige, das ich so geliebt habe, fehlt mir. Lobbyisten, die anders scheinbar nicht viel zu melden haben, spielen sich in den Vordergrund und wissen angeblich ganz genau was wie zu laufen hat. Natürlich muss die Pandemie bekämpft werden und das schnell und effektiv, man muss sich zusammensetzen und eine Strategie entwerfen, die Hand und Fuß hat und nicht ständig hü und hott, hin und her. Und die öffentlichen Medien greifen natürlich allen Müll auf und labern ihn breit. Es fehlen klare Ansagen. Obwohl nun viel mehr wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, ist das, was hier in der letzten Zeit von der Politik geboten wird, nur ein Trauerspiel, immer wieder das Gleiche, anstatt die Bevölkerung in der Bekämpfung mitzunehmen. Kommentieren kann man das nur mit blablabla.

  

Eintrag 27.03.2022

Nun bin ich schon über 1 Jahr Rentnerin, aber so richtig habe ich mich damit noch immer nicht anfreunden können. Es ist zwar schön, nicht mehr früh aufstehen zu müssen und dann über die nervige A2 zur Arbeit zu fahren. Und auch sonst habe schon schon sehr viel geschafft, was ich mir für diese Zeit vorgenommen hatte, trotzdem konnte mich das lange nicht so richtig zufrieden stellen. Freiheiten, die ich genießen wollte, reisen, weitere Länder kennenlernen ohne zu rechnen, wie viel Tage Urlaub man noch hat. Doch das wird einem alles verleidet. Die Welt draußen spielt verrückt und unsere Gesellschaft hier verblödet immer mehr. Ständig wird man gegängelt, was man soll oder nicht soll, ständig werden neue Schreckensszenarios verbreitet. Jeder weiß angeblich genau, was wie zu tun ist. Es macht einfach keinen Spaß mehr. Und dazu kommt noch die schwere Erkrankung meiner Frau.

  

Eintrag 01.08.2022

Es wird Zeit, hier mal wieder einen Eintrag vorzunehmen.

Die Welt ist in der Zwischenzeit leider nicht besser geworden. Es belastet einen immer mehr und man macht sich ernstlich Gedanken, wie soll das alles noch weiter gehen. Überall beharkt man sich gegenseitig, statt konstruktiv anzupacken und endlich vernünftige Politik zu machen, die auch dem eigenen Land nützt und nicht aus dem Bauch heraus irgend welchen Emotionen folgt. Die derzeit amtierenden Politiker sind mit vollmundigen Versprechen angetreten, was sie alles besser und vernünftiger machen wollen. Dabei haben sie in ihrer bisherigen Regierungszeit durch eigene selbstherrliche Politik dem Land mehr geschadet als gedient.

Aus der Bevölkerung immer mehr herauspressen, ohne überhaupt den blassesten Schimmer zu haben, was das Leben bereits jetzt mit manchen nicht zu Ende gedachten Phantasien den Menschen auferlegt. Viele wissen schon heute nicht mehr, was sie zum Monatsende zu Essen auf den Tisch bringen sollen. Statt dessen werden überall in der Welt Geldgeschenke verteilt, lässt man sich von Botschaftern beschimpfen (der wurde ja dann endlich abgelöst), und hier im Land geht nach und nach das Licht aus. Sicherlich ist die Situation nicht einfach bei der derzeitigen allgemeinen Lage, aber es müsste doch wenigstens das eigene Land zumindest den größten Stellenwert haben. Wir schreien nach Sanktionen gegen Russland und schädigen uns selbst zur Freude von Putin mehr als Russland. Und ein nicht unerheblicher Teil unserer Bevölkerung glaubt auch noch, getragen von den staatlichen Propagandamedien, dass das der einzig richtige Weg sei. Wer Gegenargumente bringt, wird nieder geschrienen und nachher wird rumgeheult, man wollte das ja alles nicht so. Das alles hat längst nichts mehr mit wohlüberlegter Logik zu tun. Wie weit geht die allgemeine Verblödung noch?

Auch wollen wir das Weltklima retten, aber wir allein werden das ohne vielfache Hilfe in der Welt nicht schaffen. Sicherlich, ein Anfang muss gemacht werden und die Zeit drängt mehr denn je. Da ist ein kühler Kopf gefragt und effektive Lösungen schnellstens von Nöten. Aber wir beginnen Hals über Kopf grünen Ideologien folgend den Bau des neuen Klimagebäudes mit dem Dach, ohne solide Grundlagen, das Fundament dafür, geschaffen zu haben. Das Land, seine Bewohner und weitere Völker müssen dabei auch mitgenommen, müssen dafür begeistert werden. Gute Klimapolitik funktioniert nur mit der Bevölkerung und Industrie und nicht dagegen. So werden sie motiviert, noch mehr für Klima und Umwelt zu tun. Da hilft es nicht, wenn man sich beispielsweise auf die Straße setzt und festklebt oder irgendwo ankettet. Das bringt nur Frust, Trotz, Ablehnung und nichts fürs Klima, im Gegenteil, es ist kontraproduktiv. Mir ist bisher zum Beispiel noch nichts von diesen ach so klima- und umweltrettenden Aktivisten bekannt geworden, dass sie sich an nachhaltigen Klimaprojekten beteiligen, vielleicht gar Bäume pflanzen oder so. Im Gegenteil, diese selbstgerechten narzistischen Klimaaktivisten scheinen eher nur auf Krawall gebürstet zu sein. Nur Forderungen zu stellen ist viel einfacher und leichter als mit anzupacken. Eine Generation, die jeden erdenklichen Luxus - von der Waschmaschine über den Wäschetrockner bis zur Spülmaschine und von der elektrischen Zahnbürste über den Akkurasierer bis zum Kaffeevollautomaten - für naturgegeben hält, weiß nichts von den Leistungen der Mütter und Väter beim Erschaffen dieses Wohlstandes. Es ist diese Generation, die nun ganze Städte zu Fußgängerzonen umbauen will, damit die alternde Bevölkerung ihre Einkäufe möglichst nicht nach Hause transportieren kann.... Anders lässt sich das wohl nicht erklären. Bloß nicht arbeiten oder vielleicht gar noch schmutzig machen. Eine Partei, heute mit in der Regierung, hat das schon immer vorgelebt. Wie erklärt sich sonst, dass im südöstlichsten und grün regierten Bundesland die wenigsten Windenergieanlagen (die Stadtstaaten mal ausgenommen) stehen? Der benötigte Strom fürs "klimafreundliche" Handy mit dem angebissenen Apfel kommt ja auch aus der Steckdose, die Wärme in der Heizung aus der Wand und die Milch aus dem Supermarkt. Ach nee, die ist ja nicht vegan!

 

Eintrag 23.10.2022

Unser erster Urlaub nach Corona ist gerade zu Ende gegangen. Wir waren diesmal im Mittelmeer auf Malta. Die wechselvolle Geschichte Maltas machte diese Reise wieder sehr interessant. Ich fand die Landschaft im Inselinneren zwar nicht sonderlich spannend, aber Malta hat ja noch viel mehr zu bieten.

Zum Reiseende kam meine Frau durch ihre Erkrankung leider an ihre Leistungsgrenze, trotzdem war die Reise eine schöne Bereicherung mit vielen bleibenden Erinnerungen.

Zurück in Deutschland waren wir dann wieder im allgemeinen Irrsinn unserer verblödenden Gesellschaft angekommen, was die positiven Erlebnisse der Reise schnell verblassen ließ.

 

Eintrag 08.02.2023

Ein neues Jahr, ein neues Glück!? Wir werden sehen. Meine Frau hatte sich einer OP unterziehen müssen. Wir müssen nun abwarten, ob sich ihre Gesundheit wieder festigt. Mitten in die OP-Nachsorge haben wir den Zuschlag für eine neue Wohnung bekommen. Nahezu 2 Jahre hat es gedauert, bis es geklappt hat und wir nun umziehen können. Es ist fast die Wunschwohnung geworden, kleine Abstriche mussten wir aber doch machen. Den Umzug werde ich allerdings fast selbst stemmen müssen, da meine Frau mir mit nur leichten Sachen helfen kann.

 

Eintrag 05.03.2023

Es ist vollbracht: Ich habe die gesamte Homepage überarbeitet und die Angaben über Transsexualität und Transition, die ja hier den Stand von vor 10 bis 15 Jahren vermittelten, heraus genommen. Schon öfter wurde ich angeschrieben, dass viele Angaben nicht mehr aktuell sind. Dem bin ich nun nachgekommen und da ich heute keinen aktuellen umfassenden Einblick mehr in die ganze Materie habe, ist dies alles entfernt worden. Mein Leben geht aber weiter und das soll auch weiterhin Bestandteil dieser Seite sein.

 

Eintrag 06.08.2023

Die Zeit rennt mir schon wieder nur so durch die Finger. Wir haben jetzt Juli. Der Urlaub Anfang Mai in Albanien ist eine gefühlte Ewigkeit her und Ende Mai unser Umzug in eine neue größere Wohnung ist auch vollzogen. Es ist zwar noch nicht alles an seinem Platz, auch weil durch lange Lieferzeiten der neuen Möbel noch nicht alles beisammen ist, aber es wird. Die Mieter im neuen Haus sind alle sehr nett und freundlich. Abneigung mir gegenüber konnte ich bisher nicht registrieren. In wie weit sie etwas über meine Situation ahnen oder gar wissen, ist mir nicht bekannt. Irgendwelche Andeutungen in Richtung Transidentität gab es noch nicht.

Bei meiner Frau stabilisiert sich das allgemeine Befinden auch langsam wieder. Der Abwärtstrend hat sich umgekehrt und es geht in kleinen Schritten aufwärts, wohl wissend, dass sie nie wieder vollends gesund wird. Wir müssen das Beste daraus machen! Jetzt hat sie auch die Bewilligung zu einer Kur erhalten.

 

Einige Bilder können ggf. vergrößert werden, einfach nur anklicken.

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Ich habe alles erreicht. Dieser Weg war über viele Abschnitte nicht leicht. Trotzdem habe ich es nicht bereut. Ich kann mit meinem heutigen Leben glücklich sein. Manchmal glaube ich immer noch, es ist nur ein Traum. Aber es ist Realität! Ich träume nicht mein Leben, ich lebe meinen Traum. Meine Partnerin hat mich akzeptiert und wir beide kommen gut damit klar.

 

ICH bin endlich ich selbst.

Ich kann endlich so leben, wie ich mich fühle und wie ich glücklich bin.

Ich bin in meinem Leben angekommen.

Alles echt, 01.02.2011

 

Das bin ich, Harumi Michelle !

Alles echt - nichts muss mehr improvisiert werden!

Das Leben ist schön, wenn alles harmoniert!

 

Wird immer mal wieder ergänzt.

© H. M. Waßerroth